Welse - Allgemein
Bild: Antennenwels - Ancistrus sp. Harnischwels
Wer ein Aquarium in seiner Wohnung oder in seinem Fischkeller in Betrieb hat, der hält auch Welse. Für die meisten Aquarianer sind Welse nicht der Hauptbestandteil des lebenden Inventars im Aquarium - man braucht sie eben! Die meisten dieser Bodenfische leben von - ja, von was eignetlich? Mannennt sie gelegentlich die Saubermänner. Da viele Welse nachtaktiv sind, putzen sie den Boden des Beckens frei von den Futterresten, welche die übrigen Aquarienbewohner unbeachtet gelassen haben - und das, während die anderen schlafen! Nun muß man wissen, über welche Ernährungsgewohnheiten die jeweiligen Arten verfügen und welche Endgröße die gewünschten Welse erreichen, bevor man sie beim Zoohändler erwirbt. Es gibt auch Arten, deren Vertreter in der Jugend herzig aussehen, die aber mit dem Heranwachsen immer weniger Herz zeigen und ihre Mitbewohner nach und nach verspeisen: Solche Herzchen können wir - zumindest in einem Gesellschaftbecken - nicht gebrauchen. Welse gehören zu den Aquarienfischen, die sich nicht so einfach vermehren lassen. Es gehört schon einiges Geschick und Gespür dazu, bestimmte Parre zur Nachzucht zu bewegen, und die Unterscheidung der Geschlechter ist ebenfalls nicht einfach. Von vielen Aquarienfischen wissen wir, daß man ihre Artzugehörigkeit leicht an ihrer Färbung und Musterung feststellen kann. Das ist auch bei einer Reihe von Welsen - besonders den Panzerwelsen - gut möglich. Bei anderen, auch beliebten Arten geht das dagegen nicht so ohne weiteres, weil ihre Färbung und Tarnmusterung sich sehr ähneln.
Bild: Antennenwels - Ancistrus sp. Harnischwels
Die Artenzahl der Welse in aller Welt ist riesengroß. Man mag es sehen wie man will: Welse gehören in jedes Aquarium. Normalerweise dürfte keinem Aquarianer die Wahl im riesigen Angebot des Handels schwerfallen. Kopfzerbrechen bereitet eher die Frage: Wie groß wird dieser Fisch? Sehe ich ihn jemals wieder, wenn ich ihn in mein Aquarium gegeben habe? Die meisten Welse sind überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. Sie halten sich somit tagsüber in ihrem Versteck auf und sind im Aquarium nicht zu sehen. Außerdem sind viele Arten sehr scheu. Wird einmal außerplanmäßig gefüttert und der Pfleger verhält sich sehr ruhig, kann er beobachten, daß viele Tiere nicht widerstehen können und ins Sichtfeld des Betrachters kommen, um Nahrung aufzunehmen. Eine geringe Bewegung reicht aber schon aus , und mit einer schnellen Bewegung verschwindet der Fisch blitzschnell wieder in sein Versteck. Solches Verhalten der Welse ist jedoch auch davon abhängig, welche Bewegung sich normalerweise tagsüber vor der Frontscheibe des Aquariums abspielen. Es kann sein, daß sich die Tiere an eine gewisse Unruhe gewöhnen und sie akzeptieren. Ist es dagegen um das Becken tagsüber normalerweise ruhig, weil das Haus ziemlich leer ist, so empfinden die Fische den abendlichen Normalbetrieb als Störung. Da nicht jeder Aquarianer ein größeres Becken, etwa ab 100 cm Frontlänge und mehr, aufgestellt hat, finden besonders solche Welse viele Freunde, die eine Endlänge von 10 bis 12 cm möglichst nicht überschreiten. Wer trotzdem größer werdende Arten pflegen möchte, der kann das mit Jungfischen solcher Tiere tun, sollte sich jedoch rechtzeitig vergewissern, wohin er die Fische weitergeben kann, wenn sie für sein Becken zu groß geworden sind. Ich denke dabei besonders an die häufig geplegten Synodontis-, Clarias-, Hypostomus - und Pterygoplichtbys- Arten, deren Vertreter zwar nicht alle schnell wachsen, jedoch nach gewisser Zeit zu groß für ein mittelgroßes Becken werden und, wie im Fall der Clarias- Arten, dann kleineren Fischen aller Art nachts gefährlich werden. Zu den klein bleibenden Arten gehören in erster Linie alle Vertreter der Gattungen Brochis und Corydoras, die besser noch als Panzerwelse bekannt sein dürften. Diese meist recht kleinen und anpassungsfähigen Aquarienfische sind nicht teuer, haben dazu aber noch den Vorteil, daß sie überwiegend tagsaktiv, also fast ständig zu sehen sind. Es sind gerade diese Kleinen, die in ihrer Aktivität bei jeder Futtergabe und noch lange darüber hinaus über den Aquariengrund wuseln und hier nach übriggelassenen Nahrungspartikeln der übrigen Fische aus höheren Wasserlagen suchen. Man hat sie daher auch oft als Gesundheitspolizei bezeichnet, weil sie nichts verkommen lassen, also auch Reste, die sich bei ihrer Verwesung in giftige Stoffe umwandeln können.
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